Gegeben ist der dargestellte Schaltkreis eines elektrischen Hubmagneten. Durch das Aufbringen eines Stroms
Bestimmen Sie ein dynamisches Systemmodell, welches das Verhalten des dargestellten Systems beschreibt.
Was lässt sich über die Linearität des erhaltenen Modells aussagen?
Ermitteln Sie alle möglichen Ruhelagen des Systems.
a) Dynamisches Systemmodell
Es existieren in diesem Beispiel zwei verschiedene technische Systeme, die miteinander verkoppelt sind. Es gilt zunächst die Differentialgleichungen aufzustellen, die das dynamische Verhalten beider Systeme beschreiben.
Zunächst wird das elektrische Teilsystem betrachtet.
Die Kirchhoffsche Maschengleichung liefert
Die Spannungen des ohmschen Widerstands und der Induktivität können durch die jeweiligen Bauteilgleichungen beschrieben werden.
Die Bauteilgleichungen in die Maschengleichung eingesetzt und nach der höchsten Ableitung umgestellt ergibt dann schlussendlich
Im zweiten Schritt wird das mechanische Teilsystem betrachtet.
Nach Newtons zweitem Axiom gilt
Auf die Kugel wirken die folgenden Kräfte:
Eingesetzt in Newtons zweites Axiom ergibt sich die DGL für das mechanische Teilsystem
Zusammengefasst wird das dargestellte System durch die folgenden gekoppelten Differentialgleichungen beschrieben
Hinweis:
Um beide Differentialgleichungen einheitlich darzustellen wurde in der DGL des mechanischen Teilsystems die
b) Linearität des erhaltenen Modells
Es fällt auf, dass in beiden aufgestellten Differentialgleichungen Terme enthalten sind, die der in der ersten Aufgabe gezeigten Form einer lineraren DGL entsprechen. Beispiele sind das Produkt aus Stromstärke
Hierzu wird analog zur Aufgabe a) folgendes für die zeitabhängigen Größen angenommen:
Es wird exemplarisch die DGL des elektrischen Teilsystems betrachtet. Es gilt
Somit ist die DGL des elektrischen Teilsystems nicht linear. Daraus folgt, das unabhängig von der Linearität der zweiten DGL das System nichtlinear ist, da beide Gleichungen mit einander gekoppelt sind. In diesem Fall, wie sich analog zum obrigen Vorgehen zeigen lässt, sind sogar beide Differentialgleichungen nichtlinear.
c) Mögliche Ruhelagen des Systems
Unter einer Ruhelage versteht man einen Zustand, an dem sämtliche Bewegungen im System abgeklungen sind (in Ruhe). Das bedeutet, das System wird mit einer konstanten Eingangsgröße
Wie definiert, müssen für eine Ruhelage alle Bewegungen abgeklungen sein. Daher gilt
In die Differentialgleichungen eingesetzt ergibt sich
Um die von der konstanten Eingangsspannung
Aus der erhaltenen Gleichung des mechanischen Teilsystems ergibt sich durch auflösen nach
Die erhaltene Gleichung für
Diese Gleichung besitzt mit
Als Ruhelage für
Die Kugel schwebt also in der erhaltenen Position